Aller Anfang ist einfach
Sandra lebt seit 15 Jahren auf dem Huobhof. Aufgewachsen ist sie in Schindellegi, wo sie zur Schule ging, Noch während ihrer KV-Lehre, die sie in Lachen absolvierte, zog sie nach Galgen. Eines Tages ging sie mit ihrer Kollegin an das berüchtigte Schluechtfäscht. Dort lernte sie den Hünenberger Vital kennen; eine glückliche Liebesgeschichte nahm ihren Anfang. «Das Ganze war überraschend einfach: Er arbeitete auf dem Hof, den er von seinem Vater übernommen hatte. Von Anfang an war klar, dass er weder weg konnte noch wollte. Ich wollte bei ihm sein, also zog ich auf den Huobhof.» Ende der Geschichte.
Zuerst das Ei
Natürlich ist die Geschichte nicht fertig, denn das Leben geht weiter. Über die Jahre wurde aus dem Paar eine fünfköpfige Familie, sie haben sich ein neues Haus gebaut, den Betrieb weitergeführt und Sandra hat unermüdlich ihren Traum eines Hofladens verfolgt. Ursprünglich betrieb ihre Schwiegermutter einen Selbstbedienungskühlschrank, in welchem sie vor allem die Eier vom Hof anbot. Sandra wünschte sich ein bisschen mehr, also baute Vital das Räumchen in der Scheune aus. «Ich startete klein mit einem Schrank, der schon seit jeher in diesem Raum stand, und einem Kühlschrank», erinnert sich Sandra. Im Angebot waren selbstgemachte Zucchetti-süss-sauer, Sirup und natürlich die eigenen Eier.
Dann das Huhn
Langsam wuchs das Angebot. Neue Ideen probierte Sandra einfach aus. Eigene Backwaren, Kräutersalz und inzwischen auch Suppenhühner. Suppenhühner? «Das fragte mich mein Mann auch, als ich die Idee hatte. Aber die laufen richtig
gut – ich kann es selbst fast nicht glauben.» Das Prinzip ist einfach: Statt die rund 350 Legehennen einfach wegzutun, können sie aus dem Gefrierschrank im Laden gekauft werden. «Zweimal hatten wir das Angebot schon und jedes Mal kamen alle Hühner weg. Viele asiatische oder afrikanische Rezepte werden mit Suppenhühnern gemacht.» So lernt Sandra von ihrer Kundschaft laufend dazu.
Erfolgreiche Teamarbeit
«Ich sage immer: Es ist nicht so wild.» Dennoch steckt viel Logistik dahinter. Einerseits müssen die Produkte produziert und aufbereitet werden, andererseits müssen die Helfenden und Mitarbeitenden wissen, was zu tun ist. Denn inzwischen hat Sandra ein ganzes Team zur Unterstützung – von der Familie, aber auch von Mitarbeitenden. «Manchmal verteile ich allen die Arbeit und habe das Gefühl, ich arbeite selbst nicht mehr.» Auch hat Sandra neben dem Laden weitere enorm wichtige Verpflichtungen: «Zuerst mit einem, dann mit zwei und nun mit drei Kindern ist immer etwas los.» Zum Glück ist Sandras Arbeit mit dem Laden wortwörtlich vor der Haustür. So fliessen Job und Familie nahtlos ineinander. Rückblickend würde sie keinen anderen Weg wählen: «Es lohnt sich schon der Freude wegen.» Vergleicht Sandra ihren damaligen Traum mit der heutigen Realität, zieht sie eindeutig eine positive Bilanz.
Sandra Bircher wünscht sich im nächsten «Chomer Bär» ein Gespräch mit Astrid Lott.