Anzeige

Frauengemeinschaft Cham
Mit Herzblut zu ­High Quality

Jedes Jahr aufs Neue entsteht in der Frauengemeinschaft Cham etwas Besonderes – ein Kursprogramm, das Frauen zusammenbringt, inspiriert und ­bereichert. Béa Carlen hat als Ressortleiterin «Kurs» der Frauengemeinschaft Cham diese Reise sechs Jahre lang begleitet und geprägt. Hinter den ­Veranstaltungen steckt ein Dialog mit den Menschen, eine Wertschätzung der ­Vielfalt – und vor allem die Freude, Frauen zusammenzubringen.


Mit Herzblut zu High Quality

Béa, du bist in der Frauengemeinschaft Cham zuständig für das Kursprogramm. Wie kam es dazu? 

Béa Ich übernahm das Amt im März 2020, ich bin nun am 6. Kursprogramm dran. Mitglied bin ich schon länger im Verein. Lustigerweise träumte ich immer davon, im Vorstand mitzuarbeiten, war dann doch überrascht, als ich die Anfrage erhielt. Ich hatte meinen Traum nie gross ausgesprochen.  Nach sechs Jahren bereue ich keinen Moment. Persönlich konnte ich mich dank dieser Aufgabe enorm weiterentwickeln. 

Das Programm sieht jedes Jahr anders aus und beinhaltet immer ein sehr vielfältiges Angebot. Wie kommst du mit deinem Team immer wieder auf all diese Ideen? 

Béa Als Ressortleiterin erhalte ich alle Mails von Leuten, die etwas anbieten möchten, und von Mitgliedern mit Rückmeldungen und Inputs. Aus dem Vorstand und meinem Team kommen Hinweise und Wünsche zu mir. Ich notiere mir, was uns per Zufall ins Auge fällt, oder ich studiere die Programme von anderen Frauen­gemeinschaften zur Inspiration. Und das während des ganzen Jahres. 

Das klingt nach ganz vielen Ideen. Verliert ihr da nicht die Übersicht?

Béa Alle Ideen liegen bei mir. Ich weiss, was von wo und weshalb hereingekommen ist. So habe ich immer den Überblick darüber, was wie wichtig ist. Die Gewichtung mache ich stark aus der Sicht der Mitglieder und ihrer Bedürfnisse. Das heisst auch, eine grosse Vielfalt sicherzustellen. Manchmal fliegt eine Idee raus, weil wir schon ähnliche haben. So stellen wir sicher, dass wir die verschiedenen Interessen abdecken.

Nach langer Ideensuche und anschliessenden Verhandlungen steht das Programm. Hat da der Vereinsvorstand auch etwas mitzureden? 

Béa Der Vereinsvorstand wird in den Prozess eingebunden, sobald das Programm steht. Mitte April stelle ich das fertige Jahresprogramm vor. Natürlich gibt es da auch Rückmeldungen und Inputs, die ich als Inspiration aufnehme – vor allem für die künftige Programmgestaltung. Aber grundsätzlich liegt die Verantwortung für die Planung und Umsetzung des Programms bei unserem Kursteam.

Wann ist für dich der wichtigste Moment  in diesem Prozess?

Béa Der wichtigste Moment für mich ist jedes Jahr im August, wenn das neue Jahresprogramm der Frauengemeinschaft Cham in alle Chamer Haushalte verteilt wird und auf der Website erscheint. Es ist der ­Höhepunkt monatelanger Arbeit, und ich bin jedes Mal voller Spannung, wie das Programm bei unseren Mitgliedern ankommt. Die positive Resonanz und das grosse Interesse zeigen mir, dass unsere Arbeit einen echten Mehrwert bietet und geschätzt wird.

Anzeige

Wie viel Arbeit steckst du persönlich in das Kursprogramm? 

Béa Das ist schwierig zu sagen, es gibt natürlich immer mehr und auch wieder weniger intensive Zeiten. Durchschnittlich ist es etwa ein halber Tag pro Woche, hinzu kommt die Vorstandsarbeit. Das ist auch ein Grund, weshalb ich das Amt abgeben werde. Mit meinem erhöhten Arbeitspensum als Lehrerin passt nicht mehr alles rein. Und wenn ich etwas mache, dann möchte ich es richtig tun.

Du hast gesagt, dass dich die Aufgabe persönlich weitergebracht hat. Was waren deine wichtigsten Erkenntnisse?

Béa Ich musste lernen, Nein zu sagen. Wenn ein Angebot nicht zu uns passt oder ich das Gefühl habe, die Zusammenarbeit kommt nicht gut, erteile ich inzwischen ohne Zögern eine Absage. Auch das Verhandeln fällt mir mit wachsender Erfahrung leichter. Zum Beispiel müssen die Preise für die Kursleitung fair, aber auch für unsere Mitglieder in einem angemessenen Rahmen sein. Auch in der Kommunikation habe ich viel dazugelernt.

Hast du mit deinem Amt somit neue Tätigkeiten kennengelernt?

Béa Das auch. Als Lehrerin musste ich zum Beispiel selten bis nie kaufmännische Arbeiten erledigen. Als Ressortleiterin hatte ich es nicht nur mit Verträgen zu tun, sondern auch mit Kommunikationskonzepten, Budgetplanung und -verwaltung, bis hin zum Texten der Kursangebote. Aber zum Glück habe ich im Verein super Unterstützung um mich herum – das geht weit über das Kursteam hinaus.

Bei einem so sorgfältig zusammengestellten Programm gibt es sicher immer wieder Hürden. Was ist beim neuen Programm  die grösste Hürde? 

Béa Ich gebe mein Amt an der nächsten GV ab. Die grösste Herausforderung ist somit, ein neues Team zu finden. Das ist zwar nicht meine Aufgabe, aber natürlich liegt mir eine saubere Übergabe am Herzen. Mein grösster Wunsch ist, dass wir wieder ein cooles, motiviertes Team finden.

Wie geht es für dich weiter in der Frauengemeinschaft? 

BéaNach meinem Austritt aus dem Vorstand im März 2026 werde ich gemeinsam mit Sigrid Blanc, die ebenfalls aus dem Kurswesen ausscheidet, weiterhin aktiv bleiben. Zusammen wollen wir Spielabende unter dem Titel «Die Frauengemeinschaft spielt» organisieren und weiter anbieten. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, die Gemeinschaft weiter zu stärken und zugleich in einem neuen Format zusammenzukommen.

Wie blickst du auf deine Arbeit zurück, wirst du diese Aufgabe vermissen?

Béa Ich gehe freudig und bereichert. Die Tätigkeit der Frau ist auch in unserer Zeit ein wichtiges Thema. Mit meiner Arbeit konnte ich über die Jahre meinen Beitrag leisten. Durch meine freiwillige Arbeit durfte ich nochmals als Person wachsen. Und als Verein bringen wir Frauen in unterschiedlichen Lebenslagen zusammen und bereichern mit dem Angebot das Leben in Cham. Ich wurde stark gefördert und werde diese Unterstützung auch weiterleben.

Immer im Februar besprechen Béa und ihr Team alle gesammelten Ideen für das Jahresprogramm.
Immer im Februar besprechen Béa und ihr Team alle gesammelten Ideen für das Jahresprogramm.

Mit welchen Arbeitsschritten entsteht das Programm der Frauengemeinschaft?

1. Ideen sammeln
Während des gesamten Jahres sammelt Béa zusammen mit ihrem Team Inputs aus persönlichen Gesprächen, Begegnungen und spon­tanen Geistesblitzen. Diese Schatzsuche ist die Grundlage für ein vielfältiges Programm.

2. Kreativ-Workshop
Im Februar wird es ernst: Das Kursteam trifft sich zu einem konzentrierten Nach­mittag, bei dem die gesammelten Ideen auf den Prüfstand kommen. Sie diskutieren, streichen und wählen aus – bis nur die besten Konzepte übrig bleiben.

3. Verantwortung übernehmen
Hier geht es ans Eingemachte! Alle Teammitglieder schnappen sich drei bis vier Kurse, die ihr Herz höherschlagen lassen. Von der ersten Planung bis zur Umsetzung sind sie für die gewählten Angebote verantwortlich.

4. Feinschliff und Verträge
Von März bis April gilt es, alle Räumlichkeiten zu reservieren, Programmvorlagen auszufüllen und Vereinbarungen auszuarbeiten. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen. Von den Teil­nehmerzahlen bis zu den Kursgebühren – alles wird klar geregelt, bevor die Verträge unterzeichnet werden.

5. Der grosse Moment 
Mitte April präsentiert Béa das fertige Programm stolz dem Vorstand. Dieser Moment ist jedes Mal etwas Besonderes: ein Rückblick auf die intensive Arbeit und gleichzeitig ein Ausblick auf das, was kommt. 

6. Los geht’s
Bis zum Sommer bleibt alles streng geheim, doch dann wird das Programm in Cham publik gemacht. Mit der Unterstützung des Vereins gibt es eine Rundum-Kommunikation.

7. Kurse starten und geniessen 
Im August geht es los mit den Kursen. Das Team begleitet die Angebote mit Herz und ­Orga­nisationstalent. Béa ist oft selbst vor Ort – ­als ­Ansprechpartnerin und Teilnehmende.

Anzeige

Béa Carlen ist im Herzen eine Chomerin und seit sechs Jahren zuständig für das Kursprogramm der Frauengemeinschaft Cham. Ein Amt, das viele Menschen erreicht, denn der Verein ist mit knapp 900 Mitgliedern der grösste in Cham. Im Dreierteam werden Ideen gesammelt, diskutiert und umgesetzt. Gibt es Probleme, ist Béa die Ansprechperson, und sie stellt sicher, dass im finalen Programm jedes Detail stimmt. Nun ist es Zeit für eine Veränderung: Ab 2026 wird ein neues Team gesucht.

Zum Kursprogramm: frauengemeinschaftcham.ch/jahresprogramm